Aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Hofstetten
Viel ist nicht niedergeschrieben, was von den Anfängen der Freiwilligen Feuerwehr Hofstetten zeugt. Wie aus dem Mundeeiniger noch lebender Gemeindebürger zu erfahren war, wurden um 1880 alle größeren Dörfer mit Feuerwehren
versehen, unter anderen auch Hofstetten. Damals schaffte die Gemeinde eine Druckspritze mit Handbetrieb an. Dasbenötigte Wasser musste mit Eimern, die aus Leinen bestanden, zur Druckspritze getragen werden. Später, um 1910,
kam erst die sogenannte Saugpumpe, ebenfalls mit Handbetrieb, hinzu. Im Brandfalle waren hierzu eine Menge Leutenötig, um genug Wasser zum Brandherd zu bringen.
Einsätze gab es auch früher, denn der Feuerteufel ging auch damals um. Und meistens hat es die sowieso schon armen Leute getroffen. Wer die Freiwillige Feuerwehr seinerzeit führte, konnte nicht mehr in Erfahrung gebracht werden. Nach
dem 1. Weltkrieg waren als Kommandanten tätig: Bauer Josef, Bayer Johann und Schmidt Josef. Bayer Johann führte die Wehr von 1928 bis 1946. Oft erzählte er davon, wie er während des 2. Weltkriegs die Übungen mit den Frauen abhalten
musste und wie tapfer diese ihren Dienst ausübten.
1946 übernahm Josef Schmidt das Amt des 1. Kommandanten. Im Jahr 1954 wurde dann beschlossen, ein Protokollbuch zu führen. Wörtlich steht in der Niederschrift: „Von Seiten verschiedener Mitglieder wurde die Kassenführung der letzten
Jahre schärfstens kritisiert. Es sind weder Einnahme- noch Ausgabebelege vorhanden. Ebenso fehlte ein Protokollbuch“. Damals wurde für das Fernbleiben von einer Übung ein Strafgeld von 2,- DM für die Vereinskasse festgelegt.
Von 1956 bis 1982 war Wagner Josef 1. Kommandant. Im Protokoll vom 12. Mai 1957 ist der Passus aufgeführt, dass von nun an alle Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren zu den Übungen anzutreten haben. Weiterhin wurde beschlossen, dass für alle Männer bis 55 Jahren ab und zu eine praktische Ausbildung am Hydranten stattfindet.
Im Jahre 1962 wurde die Wehr mit einem TSA (Tragkraftspritzenanhänger) ausgerüstet, welcher neben einer TS 8 (Tragkraftspritze) auch weiteres Zubehör für die Brandbekämpfung undVerkehrsregelung beinhaltet.
Kreisbrandmeister Schmidt aus Gungolding appellierte damals an die Wehrmänner, 1964 am Leistungsabzeichen teilzunehmen. So wurde 1964 das Leistungsabzeichen von einer Gruppe absolviert.
1967 wurde zum ersten Mal über eine Feuerschutzabgabe heftig diskutiert, seitens der Gemeinde jedoch eine Einführung abgelehnt. In diesem Jahr wurde der Kommandant Wagner auch ermahnt, „seine Männer besser im Auge zu behalten und
ständig dahinter zu sein, dass alles in Ordnung ist.“
Am 17. Januar 1970 plädierte Kommandant Wagner für die Einführung der Feuerschutzabgabe, um wieder mehr Leute in der Feuerwehr zu haben. Es wurde auch der Wunsch geäußert, ein neues Feuerwehrhaus zu errichten, da das Alte an
der jetzigen Kreuzung Schloßstrasse / Pfünzer Strasse zu klein sei. Am ersten Januar 1971 trat die Feuerschutzabgabe in Kraft.
1971 beschloss man, das alte Feuerwehrhaus abzureißen und das von der Gemeinde erworbene Gefrierhaus neben der alten Schule (jetziger Kindergarten) an der Gungoldinger Str. im Frühjahr als neues Gerätehaus auszubauen. Im gleichen Jahr fand auch der letzte Faschingsball der Feuerwehr statt.
Am 08. März 1975 ist Bayer Johann zum Ehrenvorstand ernannt worden.

An das 1981 gefeierte 100-jährige Gründungsjubiläum mit Fahnenweihe können sich noch viele der jetzt aktiven
Feuerwehrmänner erinnern. Nach über 25-jähriger Dienstzeit als Kommandant stellte sich Josef Wagner 1982 nicht mehr
zur Wahl. Am 3. April wurde Helmut Leopoldsberger zum 1. Kommandanten gewählt. Sein Stellvertreter blieb Siegfried
Küspert sen. Er wurde 1988 von Matthias Miehling abgelöst.
Im Rahmen des Florianfestes 1991 feierte man das 110-jährige Gründungsfest mit Zeltbetrieb. Des weiteren wurden unter
Kommandant Leopoldsberger weiterhin Leistungsprüfungen abgehalten, so dass der Leistungsstand der Feuerwehr
ausgebaut wurde. Bei der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses 1989 sprach Bürgermeister Kindermann der
Feuerwehr weiterhin seine Unterstützung zu. Und so konnte im gleichen Jahr das erste Löschfahrzeug der Gemeinde, ein
LF8, in Dienst gestellt werden.
Im März 1994 stellte auch Kommandant Helmut Leopoldsberger sein Amt zur Verfügung und der langjährige Kassier und
Schriftführer Hans Miehling trat aus Altersgründen zurück. Bei den Neuwahlen wurden Josef Schermer zum 1.
Kommandanten, Alfred Tratz zu seinem Stellvertreter und Anton Zinsmeister jun. zum Kassier und Schriftführer gewählt.
Die Wahlen im Jahr 2000 brachten hierbei keine Veränderungen.
Mit finanziellen Mitteln beteiligte sich der Feuerwehrverein zur Hälfte beim Kauf der neuen Schlauchtrocknungsanlage, welche 1999 in den neu errichteten Schlauchturm eingebaut wurde. Auch ein notwendiger Löschwasserbehälter wurde
durch den Feuerwehrverein mit Hilfe der großzügigen Spende einer Eichstätter Firma angeschafft. Um den Nachteil alter Löschfahrzeuge (ohne Wasser) ging es, als man 2001 vom Feuerwehrverein ein Impulslöschgerät (IFEX 2000)
anschaffte, mit dessen Hilfe - trotz geringer Wassermengen - große Löscherfolge erzielt werden können. Bei der Generalversammlung 2005 wurde beschlossen, das 125-jährige Gründungsfest im großen Rahmen zu feiern. Der
Termin wurde unter Berücksichtigung der Fußballweltmeisterschaft auf den 12. - 14. Mai 2006 gelegt.

 

In Gottes Namen allezeit, selbstlos treu und hilfsbereit.